Diese Seite ist meinem Vater gewidmet welcher sich seit den 50iger Jahren bis 1979 gegen den Unrechtsstaat DDR aufbäumte & für ein lebenswerteres Dasein der Ostdeutschen stets kämpfte oder wie er es immer nannte "Den Opfern des geteilten Deutschlands eine Stimme geben."

Die Akte Horst Getzschel

Name: Horst Gretzschel

Geboren: 06.März 1932 in Dresden.

Mutter (meine Großmutter) Hilde Estel flüchtete nach der völligen Ausbombung durch die Alliierten Ihres Wohnhauses in der Altstadt von Dresden wo sie im Erdgeschoss mit Ihrem Mann ein gut florierendes Lederwarengeschäft einst führte nach 1945 ins Allgäu in den Westen gemeinsam mit meinem Vater (damals ca. 15 Jahre alt). Horst zog es jedoch vor dem Mauerbau wieder als 18 jähriger in seine Heimat Dresden zu Freunden & Verwandten.

Verstorben ist mein Vater: zwischen dem 08.Juli 1992 15 Uhr und dem 09.Juli 1992 , 17:30 Uhr in Berlin Lichtenberg, Ruschestrasse 59 nach einer Demonstration bei dieser ehemalige politische Häftlinge für Ihre Haftentschädigung demonstrierten. Todesursache: Herzstillstand (laut Polizei Bericht 1992).


Petition versch. DDR Künstler
Petition versch. DDR Künstler

Am 17.11.1976 wandten sich u.a. Christa Wolf & Stefan Hermlin mit weiteren 10 Unterzeichnern mit der Bitte um die Rücknahme der Ausbürgerung Wolf Biermanns an die zuständigen Behörden der DDR. Zahlreiche weitere bekannte DDR Künstler unterzeichneten die Erklärung solidarisch, wie u.a. Manfred Krug, Nina Hagen, Eva Maria Hagen, Angelika Domröse, Gisela May oder auch Robert Havemann. Am 18. sowie 19..11, 1976 folgten weitere Künstler wie u.a. Armin Müller Stahl, Barbara Dittus, Frank Bayer sowie mein Vater Horst Gretzschel.  Quellenangabe DER SPIEGEL Heft 13


Anklageschrift 1978
Anklageschrift 1978

Für u.a. diese politische Aktion und zahlreich vorausgegangene wurde mein Vater zu 4 Jahren und 3 Monaten Haft verurteil am 31.07.1978. Im Folgejahr wurde dann mein Vater bei einer Nacht & Nebelaktion direkt aus der politischen Haftanstalt in den Westen abgeschoben (freigekauft). 

Bereits ab diesem Zeitpunkt war auch mir klar ( damals 15 Jahre alt und ich begann gerade meine Lehre als Maurer in Dresden), das ich früher oder später den Weg zu Ihm suchen würde wie HIER nachzulesen auch an Hand meiner Stasiakte inklusive der meiner meiner Mutter sowie den DDR Regime-Drangsalierungen in den Folgejahren bis zu meiner Übersiedlung vor dem Fall der Mauer nach 5 ungewissen sowie qualvollen Wartejahren.

Die komplette Anklageschrift in Kopie HIER 


Textauszug der Robert Havemann Gesellschaft e.V. ( Quellenangabe )

Sonderablage der Redakteurin Tina Krone für Rechercheansätze; Mitteilungen an die Redaktion und an das Neue Forum zum weiteren Wirken ehemaliger Systemträger und über in der DDR erlittenes Unrecht, darunter: - Horst Gretzschel, Übersendung von Anklageschrift und Urteil wegen "Boykott- und Kriegshetze" 1955/56, Anklageschrift und Urteil wegen "Sammlung von Nachrichten" und "staatsfeindlicher Hetze im schweren Fall" 1977/78, Stuttgart, 8.3.1991 - Alexander W. Bauersfeld, Informationen zu seiner und zur Haft seiner Ehefrau in der Untersuchungshaftanstalt Cottbus, Steinwedel, 4.4.1991 - Klaus Maul, Informationen über Untersuchungshaft, fortgesetzte Repressionen, Ausreise und erzwungenen Grundstücksverkauf, Teningen, 28.4.1991 - Anonym eingesandte Informationen über ehemalige MfS-Mitarbeiter beim Zoll und in den Grenztruppen der DDR, Berlin, 2.4.1991 und 4/1991.

Mein Vater Horst Gretzschel mit Mutter Hilde Estel 1985
Mein Vater Horst Gretzschel mit Mutter Hilde Estel 1985
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